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Ratgeber

Boot auswintern: Was zum Start der Bootssaison wichtig ist.


Mit dem Frühlingsbeginn verbindet jeder etwas anderes: wärmere Temperaturen, blühende Wiesen, den Kaffee auf der Terrasse – oder eben die Frage: Wann kann ich endlich mein Boot ins Wasser lassen?

Einen allgemeingültigen richtigen Zeitpunkt für das Boot-Auswintern gibt es nicht. Manche Yachtbesitzer lassen sich auch von einer dünnen Eisschicht nicht abhalten und starten bereits Anfang März. Solange der Frostschutz für alle sensibleren Systeme intakt ist, sind dadurch keine Schäden am Boot zu befürchten. Die Mehrheit aber wagt sich an den ersten warmen Wochenende im April oder Mai das erste Mal raus aufs Wasser.


Das ist auch Ihre Zeit? Dann sollten Sie – je nach Zeitbudget – vier bis sechs Wochen vorher mit den nötigen Vorarbeiten beginnen. Wie viel Zeit diese in Anspruch nehmen, hängt vom Zustand des Bootes ab. Also letztlich davon, wie sorgfältig Sie beim Einwintern gearbeitet haben.


Technikcheck: Motor, Batterie & Bordelektronik

Oberste Priorität beim Auswintern deines Bootes hat die Motorinspektion. Fall Sie die im Herbst ausgelassen haben, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um das nachzuholen. Am besten, Sie sichern sich gleich einen Termin in Ihrer Werkstatt – die vorgeschriebenen Wartungsintervalle sollten unbedingt eingehalten werden.

Sie haben den Ölwechsel schon im Herbst erledigt? Mit dem Messen des Ölstands können Sie sichergehen, dass der Motor dicht ist. Auch wenn Sie die Arbeiten rund um den Motor Experten überlassen, lohnt sich eine Sichtprüfung von typischen Schwachstellen:

  • Sind Risse am Keilriemen erkennbar?
  • Wirken Kühlschläuche oder Spritleitungen porös?
  • Ist der Kraftstofffilter vielleicht verschmutzt?

Doch der Motor ist nicht das einzige Bauteil, das Ihre Aufmerksamkeit verdient. Weil es im Frühjahr außerhalb beheizter Winterlager noch mal empfindlich kalt werden kann, sollten Sie das Kühlwasser mit Frostschutz versehen. Gibt es Algenbewuchs am Wasserfilter, reinigen Sie diesen mit einer Bürste, genau wie das Rad der Wasserpumpe.

Die Batterie laden Sie vor dem Start in die Saison einmal vollständig auf und prüfen sie optisch auf Beschädigungen oder Risse. Eine Reinigung von Polen und Klemmen und das anschließende Einfetten sind eine wirksame Prophylaxe gegen Oxydation. Ihre Batterie ist nicht wartungsfrei? Dann müssen Sie eventuell destilliertes Wasser nachfüllen.


Schließlich gehört auch die Prüfung der Bordelektrik zu den Routinearbeiten vor dem Boot-Einwassern. Schalter, Geräte und Sicherungen sollten in tadellosen Zustand sein. In jedem Fall gilt es Folgendes zu überprüfen:

  • Gibt es blanke Stellen an Kabeln oder andere Beschädigungen?
  • Funktioniert die Innen- und Außenbeleuchtung?
  • Liegt eventuell ein Masseproblem vor, das die Aussagekraft des Drehzahlmesser beeinträchtigt?


Schutz und Pflege: Antifouling und andere Anstriche korrekt auftragen

Als patenter Bootsbesitzer ahben Sie das Unterwasserschiff sicher schon im Herbst mit einem Hochdruckreiniger von Pocken, Muscheln und Algenbewuchs befreit. Aber checken Sie besser noch mal, ob Sie eventuell in der Hektik des Einwinterns Rückstände von Pocken, Muscheln oder Algen übersehen haben. Das Aufbringen eines neuen Antifoulings ist nur dann sinnvoll, wenn Sie vorher einen sauberen haftfähigen Untergrund schaffen. Neben Bewuchsresten sollten Sie auf jeden Fall auch lose Farbteile oder bröckelnden Haftgrund mit Schleifpads entfernen.


Welches Antifouling (z. B. erodierendes Antifouling, Hart-Antifouling) sich für Ihr Boot und Ihr Revier am besten eignet, weiß am besten ein Fachgeschäft in der Region. Dort bekommen Sie auch den passenden Primer. Bei den meisten Antifoulings ist ein Anstrich pro Saison notwendig, manche halten jedoch auch zwei Jahre. An der Intensität des Bewuchses erkennen Sie, ob eine Erneuerung notwendig ist. Achten Sie beim Streichen in jedem Fall auf akkurates Abkleben am Wasserpass und Arbeitsschutzkleidung.
„Viel hilft viel“ gilt beim Antifouling im Übrigen nicht: Wenn zu schnell zu viele Schichten zu schnell hintereinander aufgetragen werden, lassen diese sich nur noch mit hohem Aufwand entfernen.

Behalten Sie beim Säubern, Schleifen und Streichen auch wichtige Teile wie den Propeller und das Bugstrahlruder im Blick. Auf keinen Fall Farbe abbekommen sollte die Opferanode – die büßt ihre Wirkung ein, wenn sie mit lackiert wird.


Sie sind fertig mit den Arbeiten am Unterwasserschiff? Dann können Sie sich jetzt der Beautybehandlung für den Rumpf widmen. Haben Sie es eher mit flachen Kratzern zu tun, hilft meist ganz normale Polierpaste. Tiefe Schrammen lassen sich mit Gelcoat und Spachtel beheben, Lackschäden am besten mit einer Teillackierung. Besonders effizient ist Polierpaste, die Wachs enthalten – dann schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.  

Segel und Persenning – Wie umgehen mit Stockflecken & Co.?

Kritisch sind mit Blick auf die Tücher vor allem Schäden, welche die Manövrierfähigkeit des Boots beeinflussen, z. B. Risse oder allgemeine Materialermüdung. Sie sollten aber auch auf kleinere Defizite wie z. B. einen defekten UV-Schutz achten – wenn Sie sie ignorieren, zieht das langfristig vielleicht teurere Konsequenzen wie die Anschaffung neuer Segel nach sich.

Scheuerstellen können Sie mit einem Klebepatch verstärken. Finden Sie vorher heraus, wie sie zustande gekommen sind und stellen Sie sicher, dass nicht noch mehr dazu kommen. Kleinere Risse lassen sich gut mit Tape bzw. Klebetuch beheben – ansonsten sind Ihre Kenntnisse im Nähen gefragt.


Eher ästhetisch störend sind Stockflecken auf den Segeln – das sind Feuchtigkeitsschäden in Form von kleinen gelblich-braunen Verfärbungen, die durch Schimmelpilze verursacht werden. Du kannst ihnen zwar mit Bürste und Seifenwasser und Spezialmitteln mit TentoClean zu Leibe rücken, aber gut für die Tücher sind solche Behandlungen nicht. „Scharfe“ Chemikalien wie z. B. Bleichmittel sind erst recht tabu. Letztlich bleibt Ihnen nichts übrig, als mit diesem Makel zu leben und künftig bessere Rahmenbedingungen für die Einlagerung zu schaffen (z. B. Lagerung in einem beheizbaren Raum).

Gelassenheit ist auch beim Umgang mit Falten und Knicken in den Tüchern angesagt: Die dadurch bedingten Geschwindigkeitseinbußen sind so klein, dass sie außerhalb von Wettbewerben nicht ins Gewicht fallen. Auch Fettflecken vom Kontakt mit Schmiermittel können Sie ignorieren. Damit Sie auf das nächste Einwintern gut vorbereitet sind, sollten Sie in einem letzten Schritt auch die Persenning reinigen, ausreichend trocknen lassen, gegebenenfalls ausbessern und gut einlagern. Deck reinigen: für einen sauberen Start in die neue Bootsaison

Deck reinigen: für einen sauberen Start in die neue Bootsaison

Genau wie der Rumpf des Schiffs wird das Deck mit seiner Gelcoat-Schicht vor Beginn der Bootssaison poliert und gewachst. Dabei starten Sie am besten mit dem mildesten geeigneten Mittel und einer Poliermaschine. Für die Fensterflächen gibt es spezielle Pflegematerialien, die nach Einarbeitung kleinere Kratzer verschwinden lassen. Stellen mit Antirutsch-Belag reinigen Sie mit einer Bürste und Seifenwasser oder einem Hochdruckreiniger. Achten Sie darauf, dass Ihnen das Dreckwasser nicht an den Seiten herunterläuft und das Wachs auf den bereits fertigen Rumpf angreift.


Ihnen fallen Haarrisse im Gelcoat des Decks auf? Dann behalten Sie diese im Auge und markiere deren Ausdehnung sicherheitshalber mit einem Stift. Normalerweise sollte eine solche Verschleißerscheinung frühestens nach 20 Jahren auftreten.
Was darüber hinaus an Deck zu tun ist:

  • Winschen prüfen und ggf. nachfetten
  • Hebelklemmen prüfen und sparsam fetten
  • Relingsdraht nachspannen
  • Schoten, Fallen und Festmacher bei starker Verschmutzung waschen

 Unterwegs mit dem Boot

 

Auf der sicheren Seite: Rettungsausrüstung prüfen

Damit Sie im Frühling mit einem guten Gefühl Ihr Schiff ins Wasser lassen können, gehört der Check der Sicherheitsausrüstung auf Ihre To-do-Liste ganz nach oben. Haben Sie ausreichend Rettungswesten in der passenden Auftriebsklasse an Bord? Müssen diese eventuell erneuert oder gewartet werden? In unserem Ratgeberbeitrag "Rettungswesten und Schwimmwesten: Gut gerüstet für den Ernstfall" können Sie detailliert nachlesen, welche Modelle für welchen Zweck geeignet sind.

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