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Ratgeber

Richtig ankern, so geht’s


In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Fragen aufgegriffen, die wohl jeden Wassersportler rund ums Ankern beschäftigen. Welcher Anker für welches Boot? Passt mein Anker zum Grund meiner angestrebten Ankerstelle? Was muss ich generell beim Ankern beachten? Keine Sorge: In unserem kleinen 1x1 rund ums sichere Ankern bekommen Sie klare Antworten.

Die wohl schönste Abwechslung für einen Seeabenteurer ist es, sich in einer einsamen Bucht auszuruhen, um eine Runde zu schwimmen oder einfach die Nacht vor Anker zu genießen. Der richtige Ankertyp und etwas Manöverkunde machen das Ankern leichter, als man anfangs annimmt. Ein gut konstruierter, zum Schiff und Seeboden passender Anker ist die Grundvoraussetzung für stressfreie Liegezeiten. Der Rest hängt vom Können der Crew ab.

Welche Ankertypen gibt es?

Für Boote gibt es verschiedene Ankerformen aus unterschiedlichsten Materialien. Es gibt Anker aus verzinktem Stahl, Edelstahl, Aluminium- oder Magnesium-Legierungen.

Verzinkte Anker sind optimal geeignet für warme und salzhaltige Gewässer, (wie das Mittelmeer und die Karibik). Diese Anker sind zwar preisgünstiger, sorgen bei sandigem Grund jedoch für einen schnelleren Abrieb des Verzinkungsschutzes und die Korrosion des Ankers.

Edelstahlist in wärmeren und salzhaltigen Gewässern rostanfällig.

Für sehr leichte Boote empfehlen wir einen Anker mit einer Aluminium-Magnesium Legierung.

Anker haben zwei Möglichkeiten zum Festsetzen:

Festhaken, bei Geröll oder Gestein und Eingraben, bei Schlick, Schlamm oder Sand.  Je schwerer der Anker, desto stärker ist die Haltekraft! Der zum Boot und zum Untergrund passende Ankertyp entscheidet über den optimalen Halt des Ankers. In diesem Abschnitt helfen Ihnen, den passenden Anker für Ihr zu finden.

Flunkenanker

Flunkenanker sind mit seitlichen Lanzen oder Nase versehen. Dank ihres geringen Gewichts werden sie auch als Leichtgewichtanker bezeichnet. Ihre Haltekraft erreichen Flunkenanken durch das Eingraben der Flunken im Grund. Der lange Ankerschaft erleichtert diesen Vorgang. Flunkenanker eignen sich besondersfür sandige, weiche Böden.

Aufgepasst! Schlamm an den Flunken kann das Wiedereingraben verhindern. Prüfen Sie am besten den Anker beim Lichten und Säubern Sie ihn, wenn nötig.

Für felsige Untergründe sind Flunkenanker schier ungeeignet. Weil die Flunken sich in den Felskanten verhaken können und sich eventuell schwer wieder lösen lassen. Wählen Sie in diesem Fall lieber einen Pflugscharenanker oder Schärenanker. (Mehr dazu gleich.)

Manche Flunkenanker lassen sich auseinandernehmen oder zusammenklappen. Das macht Sie ideal für die platzschonende Aufbewahrung in kleineren Booten. Allerdings sollten Sie beim Verstauen auf die spitzen Flunken achten.

Diese Ankertypen zählen zu den Flunkenankern:

Danforth Plattenanker

Plattenanker oder Danforth-Anker, (benannt nach ihrem Erfinder), eignen sich bestens für weichen Boden aus Schlick, Sand und Lehm.

Der Fortress-Anker ist eine Weiterentwicklung des Plattenankers. Hier können Sie die Flunken-Winkel beliebig verstellen. Ideal für Jollen und kleine Kielboote.

Auf größeren Booten kann ein Danforth-Anker als Zweitanker dienen, um kurzfristig auf ruhiger See ankern zu können.

Spatenanker
Beim Spatenanker ist die Flunke spatenförmig angebracht, was für besonders starke Haltekraft sorgt.

Pflugscharanker

Pflugscharanker ähneln in Form und Funktion einem Pflug. Besonders gut graben sich Pflugscharanker in weiche Untergründe, Seegras oder Geröll ein.

Zu den Pflugscharankern gehören:

M-Anker
M-Anker oder Bruce-Anker ähneln in ihrer Form einer Schaufel. Dank ihres leichten Handlings sind sie weit verbreitet. M-Anker eignen sich optimal für mittig gelagerte Bugrollen.
Delta Anker
Delta Anker sind die Neuausführung des Pflugankers. Sie haben kein Gelenk zwischen „Pflug“ und Schaft. Werden auch teilweise als Hochleistungsanker zum gewerblichen Gebrauch genutzt.
Bügelanker
Bügelanker sind mit einem Überrollbügel ausgestattet, der das Aufrichten auf dem Meeresgrund ermöglicht. Da er sich nicht an den Bootsrumpf anpasst, ist er nicht für alle Bootstypen geeignet.
Pilzanker
Dieser Ankertyp kommt beim längerfristigen Befestigen von Feuerschiffen oder Seezeichen zum Einsatz, ist aber auch für Jollen oder Schlauchboote geeignet. Pilzanker greifen besonders gut in sandigem und schlammigem Boden.

Anker-Kombinationen

Einige Bootsanker vereinen die Vorteile mehrerer Ankerformen. Wie zum Beispiel:

Klippanker
Ein Klipp Anker ist die Mischung aus Patent-Anker und Gewicht-Anker. Er eignet sich besonders bei größeren Schiffen, die den Anker in der Kettenklüse fahren.
Wing-Anker
Ein Wing-Anker ist die Kombi zwischen Plattenanker und Pflugscharanker. Er gräbt sich dank seiner Gewichtslast gut in ein. Ideal für weichen Grund, wie zum Beispiel Sand.

Weitere Ankertypen

Neben Pflug-, Flunkenankern und ihren Mischformen gibt es weitere spezielle Ankerformen für bestimmte Gebiete oder als Zweitanker.

Stockanker

Der Stockanker oder Admiralitätsanker ist der Klassiker unter den Ankern kommt vorwiegend bei älteren Schiffen zum Einsatz. Als sperriger Gewichtsanker hält er ungefähr das 10-fache seines Eigengewichts.

Das Besondere am Stockanker: Er besteht aus zwei Armen, die mit Flunken enden. Der Stock am oberen Ende des Ankerschafts sorgt für bessere Haftung im Grund.

Dieser Anker eignet sich bestens für Steine, Korallen, Krautböden und tonigen Grund.

Klappanker

Klappanker werden auch Faltklapp-Anker, Faltanker, Schirmanker oder Klappdraggen genannt. Klappanker bestehen aus 4 ausklappbaren Armen. Diese Bootsanker sind sehr platzsparend und lassen sich leicht verstauen. Ideal für kleine Boote und als Heckanker.

Schraubanker
Dieser Ankertyp zum Anlegen an Uferböschungen oder auf Wiesen genutzt. Wie ein Korkenzieher wird der Schraubanker in den Untergrund gedreht.
Schärenanker
Schärenanker,auch Klippenanker genannt, werden in Felsspalten verkeilt. Einige von ihnen können auch für das Ankern an Flussufern oder Böschungen bei lockerem Seegrund genutzt werden.
Wurfanker
Wurfanker sind keine klassischen Anker, sondern werden nur zum Aufnehmen von untergegangenem Ankergeschirr genutzt. Auch zum Anheben von fremden Ankerleinen oder Ketten – oder zum Bergen des eigentlichen Ankers.
Fallschirm-Treibanker
Fallschirm-Treibanker können Ihnen bei der Stabilisierung Ihres Boots helfen. Zum Beispiel bei Sturm - oder zum Abbremsen beim Anlegen im Hafen unter Segel.

Welcher Anker für welches Boot?

Zur Ihrer Entscheidungshilfe hier noch mal eine kleine Übersicht

Jollen und kleine Kielboote:

Was für einen Anker braucht ein Schlauchboot?

  • Hier fahren Sie bestens mit einem Pilzanker.

Größere Schiffe:

  • Klippanker. Eine Kombi aus Patent- und Gewicht-Anker.

Älterebzw. schwere Schiffe

  • Stockanker. Hält ca. das 10-fache seines Eigengewichts.
Max. BootslängeMasseMin. AnkergewichtSchäkel-øKetten-øNylonleine-ø
Dinge, Tender, Optimist / 2 kg 8 mm 6 mm 6 mm
Dingi, aufblasbare Boote, kleinere Katamarane bis 4m 300 kg 3,5 kg 8 mm 6 mm 6-8 mm
Boote bis 5,50m 800 kg 6 kg 8 mm 6 mm 10 mm
6,50m 1000 kg 8 kg 8 mm 6-7 mm 10 mm
7,50 m 2000 kg 10 kg 10 mm 8 mm 14 mm
9 m 3000 kg 12 kg 10 mm 8 mm 14 mm
10,50 m 4500 kg 14 kg 10 mm 8 mm 14 mm
12,50m 8000 kg 16 kg 12 mm 10 mm 18 mm
16 m 12000 kg 20 kg 12 mm 10 mm 18 mm
18 m 16000 kg 24 kg 16 mm 12 mm 22 mm
20 m 20000 kg 34 kg 16 mm 14 mm 24 mm
25 m 30000 kg 40 kg 16 mm 14 mm 24 mm
+ 25 m + 30000 kg 60 kg 18 mm 16 mm 28 mm

Diese Angaben sind selbstverständlich nur Empfehlungen, für die wir keine Gewähr übernehmen.

Die Wahl des Ankers hängt natürlich auch vom jeweiligen Untergrund ab. Deshalb sollten Sie vor der Anschaffung ungefähr wissen, wo Sie die meiste Zeit ankern wollen. Sind Sie auf unterschiedlichen Gewässern unterwegs, macht ein Zweitanker Sinn. Mehr dazu gleich.

Wo werden Bootsanker an Bord verstaut?

Pflugscharanker und Bruce-Anker können Sie über eine Bugrolle befestigen. Plattenanker können Sie auseinandergebaut in einer Ankerkiste bringen. Planen Sie allerdings bis zu 10 Minuten Zeit ein, bis der Anker zusammengebaut und einsatzbereit ist. Für Heckanker gibt es spezielle Halterungen zum Anbringen am Heck, Badeleiter oder Heckkorb.

Warum hält ein Anker ein Schiff?

Auch die Haltekraft Ihres Ankers hängt vom jeweiligen Seeboden ab.

Deshalb stellt sich die Frage:

Welcher Ankertyp für welchen Grund?

Beim Ankern können Sie auf verschiedene Untergründe treffen: Gras, harten oder weichen Sand, Schlick, Ton, Geröll, ebener Boden oder mit Mulden, Furchen oder Erhebungen.

Jeder Untergrund verlangt eine bestimmte Ankerform für die perfekte Bodenhaftung. Hier ein Überblick zur Unterstützung:

  • Geröll, Felsen, Korallen

    Im harten und steinigen Untergrund muss sich der Anker verhaken können. Dafür ist der Pflugscharanker perfekt geeignet. Anker zum Eingraben in weichen Boden, wie zum Beispiel Flunkenanker machen hier keinen Sinn.

  • Schlick

    Für Schlick ist ein Plattenanker mit breiten Flunken bestens geeignet, denn er gräbt sich dank seiner Form gut in den Boden ein.

  • Gras

    Für Grasboden wählen Sie am besten den Pflugscharanker. Allerdings sollten Sie bedenken, dass sich der Anker an Wurzeln oder Vorsprüngen mit unsicherem Halt verhaken kann.

  • Und welchen Anker für Sand?

    Sand ist der wohl beste Untergrund zum Ankern. Hier kommen viele Bootsanker in Frage – wie zum Beispiel Flunkenanker. Wing-Anker oder M-Anker können sich hier dank ihrer Haltekraft besonders gut eingraben.

Bei uns im Wellenshop finden Sie den passenden Anker für jeden Untergrund...

Was muss man beim Ankern beachten?

Bevor Sie in See stechen können, kommen wir zu den wichtigsten Regeln des Ankermanövers.

So finden Sie den richtigen Ankerplatz

Um sich die Suche nach dem optimalen Ankerplatz zu erleichtern, prüfen Sie vorher die Beschaffenheit der Küste. Am besten mit dem Fernglas und/oder einer detaillierten Seekarte. Checken Sie ebenfalls vor dem Anlegen die Gegebenheiten vor Ort - wie zum Beispiel die Wassertiefen, Landschutz durch Baumgruppen, Hügel, Kliffs oder die zu erwartende Windstärke.

Für die richtige Wettereinschätzung reicht oft schon ein Blick zum Himmel oder aufs Barometer. Auch Wetter-Apps können bereits Regen- oder Gewitterfronten ankündigen.

Abgelegene Bucht

Steuern Sie die Bucht langsam an und achten auf die Wassertiefe. Wenn keine weiteren Boote in der Nähe sind und Wassertiefe bzw. Ufer-Abstand stimmen, setzen sie den Anker.

Belebte Ankerstelle

Sind bereits mehrere Boote vor Ort, fahren Sie den gewählten Ankerbereich langsam ab, um die Abstände zu den Nachbarn zu prüfen. Außerdem haben Sie bei genügend Licht und klarem Wasser den zusätzlichen Vorteil, vor Ort den Seeboden ausmachen zu können.Heller Boden ist ein Zeichen für Sandgrund, was optimal für fast jeden Ankertyp ist. Bei durchweg dunklem Grund handelt es sich meist um Schlick oder Gras.

Vorsicht! Fällt der Anker zu nah am Nachbarboot, kann nicht genügend Leine oder Kette gesteckt werden. Dadurch kann der Anker bei stärkerem Seegang slippen und die Kette des Nachbarn fischen.

Haben Sie jedoch zu großzügig gesteckt, vergrößert sich der Schwojkreis, was das Risiko einer Kollision erhöht.

Der richtige Schwojkreis

Jedes ankernde Boot hat seine Eigenheiten. Leichte Kurzkieler neigen zum Hin- und Herfahren, während schwere Yachten mit langem Kiel sich kaum bewegen. Geben Sie besonders acht bei schlechtem Wetter. Gerät Ihr Boot ins Treiben, könnten Sie im Grundgeschirr des Nachbarn hängen bleiben.

Welche Kettenlänge?

Der Zugwinkel moderner Yachtanker sollte maximal acht Grad sein. So ist er hohem Winddruck gewachsen ist bricht während des Schwojens nicht aus. Die richtige Zugrichtung ist erreicht, wenn die Kettenlänge, in etwa dem Siebenfachen der Ankertiefe entspricht.

Bei ruhigem Wetter reicht auch die fünf- oder nur dreifache Länge der Wassertiefe. Vor allem, wenn Sie den Schwojkreis begrenzen müssen. Die Länge Ankerleine sollte mindestens das 10-fache der Wassertiefe betragen.

Anker verkatten

Wenn es richtig stürmt oder Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie auch zwei Anker verkatten. Dabei wird der Zweitanker an die Vorderseite des Hauptankers geschäkelt. Beim Ankermanöver lassen Sie ihn erst von Hand hinunter, bevor über das Heck der Hauptanker folgt. Wichtig dabei ist die mäßige Fahrt.

Tidengewässer

In Tidengewässern brauchen Sie einen Zweitanker, um dem Herausreißen des Hauptankers beim Kentern des Stroms entgegenzuwirken. Bei auflaufendem Strom bringen Sie den Hauptanker am besten gegen den Strom aus.

Lassen Sie dabei etwa die Hälfte der Kettenlänge auslaufen und fahren dann den Anker in den Grund. Erst jetzt die volle Kettenlänge stecken und den Zweitanker in der entgegengesetzten Richtung, aus der der Ebbstrom kommt, ausbringen. Kentert der Strom, törnt das Schiff in den Zweitanker ein. Spätestens jetzt sollten Sie diesen in den Grund fahren.

Ankerboje und Sorgleine

Bei großen Ankertiefen oder Verdacht auf faulen Grund sollten Sie immer mit Ankerboje oder Sorgleine ankern. Die Boje hat den Nachteil, dass sie in den Ankerbuchten leicht in der Schraube eines anderen Bootes landen kann. Achten Sie darauf, dass die Sorgleine länger als die gesteckte Kette ist. Sonst laufen Sie Gefahr, dass die Leine den Anker aus dem Grund reißt.

Für alle Fälle sollten Sie immer Sorgleine und Ankerboje an Bord haben, um das Boot und die Crew zu schützen.

Welche Lichter und Signalkörper brauche ich beim Ankern?

Tagsüber nutzen Sie einen Ankerball, den Sie am besten am vorderen Teil des Schiffes platzieren. Der Ankerball sollte auch im Ausland gesetzt sein, da das Ausbleiben dieses Anker-Signals zu Geldbußen führen kann.

Nachts, (von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang), verwenden Sie ein Rundumlicht bzw. Toplicht.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Ihren Bootstörns mit entspannten Ankerstunden. Haben Sie Fragen zum richtigen Ankern? Wie sind Ihre Erfahrungen? Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare.

Bis bald,

Ihre Wellenshop-Crew