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Ratgeber

Nachhaltiges Bootszubehör: Umweltfreundliche Produkte und Verhaltensweisen für Bootsfahrer


Immer mehr Bootsliebhaber legen Wert darauf, ihren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Denn wer wüsste besser um den Wert einer intakten Natur als Menschen, die sich Jahr für Jahr unzählige Stunden den Elementen aussetzen und den Lebensraum Wasser mit Fischen, Tieren und Pflanzen teilen.

Was genau kann man tun, um als Bootsbesitzer oder -verleiher Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen?

Nachhaltige Materialien und Konstruktion

Auch wenn Sie kaum beeinflussen können, wie und woraus Boote gebaut werden: Material und Konstruktion sind von entscheidender Bedeutung für die Ökobilanz – und da gibt es noch viel Raum für Verbesserungen. Viele Boote werden nach wie vor aus GFK, einem glasfaserverstärkten Kunststoffverbund gefertigt. Dieser punktet zwar mit einer hohen Stabilität und Langlebigkeit, kann aber nicht recycelt werden und wird meist in extrem umweltschädlichen Produktionsverfahren hergestellt. Eine ähnlich schlechte Bilanz weisen kohlefaserbasierte Werkstoffe auf.
Dabei gibt es längst Alternativen, wie z. B. recycelte Kunststoffe, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Flachsfasern. Bei manchen Bauteilen lässt sich der omnipräsente Kunststoffschaum gut durch den nachwachsenden Rohstoff Kork ersetzen.

Auch beim Design und der Konstruktion von Booten spielt Nachhaltigkeit bisher leider keine große Rolle. Experten kritisieren, dass gerade bei Yachten Effizienz weniger Beachtung findet als Leistung und großzügige Innenräume. Das Ergebnis sind Rumpfformen, mit denen Schiffe deutlich mehr Treibstoff verbrauchen, als nötig wäre.
All das ist für Sie natürlich nur relevant, wenn Sie ein neues Boot kaufen oder darüber nachdenken, welche Art Boot Sie ausleihen.

Umweltfreundlicher Antrieb / Bootsausrüstung

Bei der Ausrüstung Ihres Bootes dagegen haben Sie deutlich mehr Einfluss auf die Nachhaltigkeit – z. B. bei der Wahl des Antriebs. Besonders gering ist der CO2-Fußabdruck bei Segelbooten, welche die Kraft des Windes nutzen. Elektromotoren sind mit Blick auf Umweltaspekte Verbrennern vorzuziehen, weil sie emissionsärmer und leiser sind. Das Angebot an effizienten Elektrobooten mit einem guten Preis-Leistung-Verhältnis ist zuletzt deutlich gewachsen. Ein weiterer Vorteil: Elektromotoren können anderes als Verbrenner ergänzend mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

So bietet es sich an, das eigene Boot mit Solarpaneelen auszustatten und die selbst erzeugte Energie ergänzend für den Antrieb oder für die Energieversorgung an Land zu nutzen. Aktivitäten wie Kochen oder Waschen mit warmem Wasser sollten so geplant und koordiniert werden, dass der Motor oder Generator möglichst kurz läuft. Bei der Suche nach der für Sie passenden Lösung sollten Sie auch den Einsatz von aufladbaren Akkus, Windturbinen und Wasserkraftgeneratoren in Betracht ziehen. All das findet man inzwischen auf Booten.
Selbst wenn Sie noch einen Verbrenner nutzen, können Sie etwas für die Umwelt tun – z. B., indem Sie Biodiesel tanken, mit einer langsameren Geschwindigkeit den Kraftstoffverbrauch reduzieren oder beim Tanken besonders vorsichtig sind, damit kein überflüssiger Treibstoff ins Wasser läuft.

Reinigungsmittel und Anstriche

Eine der größten Umweltsünden im Bootssport ist bisher das Anti-Fouling. Denn viele Anstriche, die das Schiff vor der Ansiedlung von bewuchsbildenden Organismen schützen sollen, enthalten Biozide, welche die Gewässer stark belasten, u. a. mit Kupfer. Inzwischen gibt es jedoch auch giftfreie Unterwasserbeschichtungen, die ohne Biozide auskommen.
Auch mit der Verwendung umweltfreundlicher, biologisch abbaubar Reinigungsmittel leisten Sie einen Beitrag zum Schutz von Gewässern. In unserem Shop finden Sie ein breites Angebot an Reinigungslösungen für Yachten und Boote der Marke ECOWORKS MARINE. Das Unternehmen zählt zu den Vorreitern bei der Entwicklung von Reinigern mit einer guten Ökobilanz. Generell gibt es auch für Bootsprodukte immer mehr Umweltzertifikate oder -programme, die dir Orientierung beim Kauf geben.
Oft unterschätzt wird die Bedeutung einer regelmäßigen Wartung: Nur wer sein Boot konsequent auf Leckagen und Risse untersucht, kann sicherstellen, dass keine Flüssigkeiten ins Wasser gelangen, die dort nicht hingehören.

Verantwortungsvolles Entsorgen von Abfällen und Altöl

Grundsätzlich gilt: Je weniger Müll an Bord anfällt, desto besser. Das gilt insbesondere für nicht biologisch abbaubare Produkte wie Plastik. Gerade rund um die Verpflegung lässt sich Plastikmüll inzwischen problemlos durch die Verwendung kompostierbarer, organischer Alternativen vermeiden. Ob Teller, Besteck oder Trinkflaschen – für all das gibt es inzwischen plastikfreie Lösungen, ohne dass man auf den gewohnten Komfort verzichten müsste. Für den nicht vermeidbaren Rest nutzen Sie am besten konsequent die Mülltrennung in den Häfen oder behalten den Müll bis zur Rückkehr an Bord, um ihn zu Hause fachgerecht zu sortieren und zu entsorgen.
Auf jeden Fall vermeiden sollten Sie das Ablassen von unbehandeltem Abwasser oder Reinigungsabwässern. Diese können dem Ökosystem, in dem Sie sich bewegen, großen Schaden zufügen. Schwarzwasser und Grauwasser sollte ausschließlich mittels einer professionellen Abpumpanlage entsorgt werden. Wenn Sie länger und/oder mit anderen Menschen unterwegs sind, empfiehlt sich der Kauf eines Schiffshygienegeräts und einer tragbaren Toilette.

Schutz von Lebewesen

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Neben der Verringerung von CO2 und Müllvermeidung trägt auch rücksichtsvolles Verhalten viel zu einem intakten Ökosystem bei. Damit nachhaltiges Handeln und Boot fahren Hand in Hand gehen, sollten Sie möglichst leise Antriebe nutzen, die Geschwindigkeit reduzieren, beim Ankern besonders vorsichtig agieren und – wo angebracht – ausreichend Abstand zu Tieren und Pflanzen halten. Ihr bester Ratgeber dabei: der gesunde Menschenverstand.