Unterschied Schwimmhilfe, Schwimmweste und Rettungsweste
Schwimmhilfen bieten Kindern einen geringen Auftrieb im Wasser als Rettungswesten. Sie unterstützen beim Schwimmen oder Schwimmen lernen. Sie gewährleisten keine Ohnmachtssicherheit. Sie sollten nur unter Aufsicht von Erwachsenen verwendet werden. Sie eignen sich zum Spielen an Stränden oder ufernahe Aktivitäten. Für Einsätze auf hoher See sind sie nicht geeignet.
Der Begriff Schwimmweste ist ein veralteter Begriff, der inzwischen vom Begriff Rettungsweste abgelöst wurde. Je nach Auftriebsklasse und Ausstattung eignen sie sich für Einsätze im Bootssport oder auf Jachten auf Binnengewässern, Küstengewässern oder hoher See.
Feststoffweste, halbautomatische oder automatische Rettungsweste für Kinder?
Bei Schwimmwesten wird zwischen Feststoffwesten, halbautomatischen und automatischen Rettungswesten unterschieden. Geht ein Kind über Bord oder läuft es am Strand zu tief ins Wasser sorgen sie für Auftrieb. Das Kind bleibt über Wasser, bis es geborgen wird. Obwohl Schwimmwesten für Kinder lebensrettende Begleiter in der Freizeit oder beim Wassersport sind, ist immer die Aufsicht von Erwachsenen erforderlich.
Feststoffwesten besitzen einen starren Füllkörper. Dieser kann sich nicht mit Wasser vollsaugen. Dadurch sorgt der Füllkörper für Auftrieb, der Kinder über Wasser hält. Die Auftriebskraft ist im Vergleich zu aufblasbaren Rettungswesten geringer. Dadurch sollten Kinder Feststoffwesten eher in Ufernähe oder bei Berührung mit viel Spritzwasser tragen. Häufig schränken Feststoffwesten die Bewegungsfreiheit ein. Ist eine Feststoffweste mit einem Schutzkragen ausgestattet, ist sie ohnmachtssicher.
Eine halbautomatische Rettungsweste ist mit einem Handauslöser ausgestattet. Dieser wird im Notfall gezogen. Die Schwimmweste füllt sich mit Luft. Der manuelle Auslöser gewährleistet, dass sich die Rettungsweste nicht versehentlich durch Spritzwasser mit Luft füllt. Die Rettungswesten sind weniger für Kinder geeignet. Im Notfall lassen sie sich stressbedingt schwerer oder bei Ohnmacht nicht bedienen.
Eine automatische Rettungsweste mit hoher Auftriebsklasse ist ein idealer Begleiter für Kinder auf hoher See. Eine spezielle Tablette löst bei Kontakt mit Wasser eine Reaktion aus, sodass eine CO2-Patrone die leeren Kammern der Kinderschwimmweste mit Luft füllt. Die Weste sorgt für einen optimalen Auftrieb, der Kinder an der Wasseroberfläche hält, bis Hilfe eintrifft. Der Vorgang läuft komplett automatisch ab. Stürzt ein bewusstloses Kind ins Wasser, dreht die Schwimmweste es in eine ohnmachtssichere Rückenlage. Ein Schutzkragen hält den Kopf über Wasser.
Auftriebsklasse und Einsatzgebiet einer Rettungsweste für Kinder
Schwimmhilfen und Rettungswesten werden in vier Auftriebsklassen unterteilt. Sie geben an, für welche Anforderungen eine Schwimmweste geeignet ist. Je höher die Auftriebsklasse, desto schwierigeren Bedingungen trotzt die Kinderrettungsweste. Die Auftriebsstärke wird in Newton (N) angegeben.
Auftriebsklasse | Typ | Einsatzgebiet | Ohnmachtssicherheit |
---|---|---|---|
50 N | Schwimmhilfe | Spielen am Strand oder an Ufern, nicht für Kinder unter 30 Kilogramm geeignet | nicht ohnmachtssicher |
100 N | Rettungsweste | geschlossene und geschützte Binnengewässer (See, Teich) | eingeschränkt ohnmachtssicher |
150 N | Rettungsweste | Küsten- und Binnengewässer, eingeschränkt für Träger von schwerer Kleidung nutzbar | ohnmachtssicher |
275 N | Rettungsweste | Hochsee unter schwierigen Bediungen, für schwere Bekleidung (Ölzeug) geeignet | ohnmachtssicher |
Beachten Sie beim Kauf einer Schwimmhilfe oder Rettungsweste immer das Körpergewicht des Kindes. Ein höheres Gewicht erfordert eine leistungsstärkere Auftriebsklasse. Abhängig von der Auftriebsklasse eignen sich Kinderrettungswesten zum Segeln, Angeln oder Kanufahren.
Die richtige Größe und Ausstattung von Schwimmwesten für Kinder
Um die Sicherheit in Notlagen im Wasser zu gewährleisten, muss eine Rettungsweste die richtige Passform aufweisen. Die Größe der Schwimmweste sollte immer an die Körpergröße des Kindes angepasst sein. Sobald ein Kind aus einer Weste herausgewachsen ist, empfehlen wir stets den Kauf einer neue Rettungsweste. Das sorgt für genügend Sicherheit während des Wachstums. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Auftrieb für das Gewicht des Kindes geeignet ist. Je nach Körpergewicht gibt es verschiedene Modelle:
- Schwimmwesten für Babys
- Schwimmwesten für Kleinkinder
- Schwimmwesten für Kinder
Mit verstellbaren Schritt- und Taillengurten sowie Zugbandkurdeln lässt sich eine Schwimmweste an die Körpergröße des Kindes individuell anpassen. Eine passende Rettungsweste bietet einen sicheren und festen Sitz sowie eine optimale Auftriebsverteilung. Die Gurte verhindern ein Herausrutschen des Kindes aus der Weste im Wasser.
Rettungswesten in leuchtenden Signalfarben und Reflektoren erhöhen die Sichtbarkeit. Sie erleichtern das Auffinden des Kindes im Wasser – auch bei Niederschlag, Nebel oder Dunkelheit während der Dämmerung oder in der Nacht. Eine Signalpfeife sollte zur Ausstattung gehören. Mit ihnen können in Not geratene Kinder auf sich aufmerksam machen. Eine Bergeschlaufe ermöglicht es Helfern, das Kind schonend an Bord des Bootes zu heben.
Pflege und Wartung einer Kinderschwimmweste
Sämtliche Schwimmwesten sollten bei Nicht-Gebrauch an einem lichtgeschützten, trockenen und warmen Ort aufbewahrt werden. Lassen Sie sie nicht in der prallen Sonne liegen. Das beeinträchtigt die Qualität und die Robustheit der Rettungsweste.
Der Fachverband der Seenot-Rettungsmittel e. V. (FSR) empfiehlt: Lassen Sie Schwimmwesten mindestens alle zwei Jahre durch autorisierte Wartungsstationen warten. Dann erreichen sie eine Lebensdauer von zehn Jahren. Nach dieser Zeit bieten sie keine ausreichende Sicherheit. Das Material weist spröde Stellen auf und droht einzureißen. Achten Sie stets auf Risse, Einschnitte, Farbveränderungen und durchgescheuerte Stellen im Material.